IMO 1 bis IMO 5

Einführung in IMOs (Indigenous Microorganisms) im Korean Natural Farming (KNF):

Indigenous Microorganisms (IMOs) sind ein Konzept des Korean Natural Farming (KNF), das darauf abzielt, die Bodenfruchtbarkeit und Pflanzengesundheit durch die Nutzung natürlicher, lokal vorkommender Mikroorganismen zu verbessern. Diese Mikroorganismen sind entscheidend für die Förderung eines lebendigen Bodenökosystems, das den Pflanzen dabei hilft, gesund und ertragreich zu wachsen. Die Praxis gliedert sich in fünf Hauptstufen: IMO1 bis IMO5. Jede Stufe ist darauf ausgerichtet, Mikroorganismen zu sammeln, zu vermehren und ihre Anwendung zur Optimierung der landwirtschaftlichen Produktivität zu erleichtern.

IMO1: Sammlung von Mikroorganismen

Herstellungsprozess:

1. Wahl des Sammelorts: Wählen Sie einen natürlichen, ungestörten Standort, idealerweise einen gesunden Wald- oder Buschgebietsbereich. Diese Orte sind reich an nützlichen mikrobiellen Leben.

2. Reisköder vorbereiten: Kochen Sie weißen Reis und lassen Sie ihn abkühlen. Der Reis sollte feucht bleiben, aber nicht zu nass sein, um ein geeignetes Medium für Mikroorganismen darzustellen.

3. Einrichtung der Sammelbehälter: Legen Sie den gekochten Reis in einen flachen, gut belüfteten Behälter. Decken Sie diesen mit einem atmungsaktiven Material wie einem Bambuskorb oder Stoff ab, das vor direktem Regen und Sonneneinstrahlung schützt, aber Luftzirkulation zulässt.

4. Platzierung und Inkubation: Platzieren Sie den Behälter leicht oberirdisch oder vergraben Sie ihn teilweise, um sicherzustellen, dass Mikroorganismen aus dem Boden und der Luft Zugang haben. Lassen Sie den Behälter an diesem Ort etwa 3 bis 5 Tage.

5. Ernte der IMO1-Kulturen: Nach dieser Zeit sollte der Reis mit weißen und gegebenenfalls bunten Schimmelkolonien bedeckt sein, die einen süßlichen, fermentierten Geruch verströmen. Das ist das Zeichen, dass die Mikroorganismen erfolgreich gesammelt wurden.

Inhaltsstoffe:

– Verschiedene Pilze, Bakterien und andere Mikroorganismen, die für den spezifischen Standort typisch sind.

Ergebnis:

– Ein mit Mikroorganismen durchsetzter Reis, der als Grundlage für die weiteren IMO-Stufen dient.

IMO2: Stabilisierung der Mikroorganismen

Herstellungsprozess:

1. Zuckerzugabe: Mischen Sie die geerntete IMO1-Reismischung im Verhältnis 1:1 mit braunem Zucker. Der Zucker konserviert und stabilisiert die gesammelten Mikroorganismen, indem er Feuchtigkeit entzieht, was den Fermentationsprozess für eine längere Lagerung stoppt.

2. Lagerung: Geben Sie die Mischung in einen belüfteten, luftdicht schließenden Behälter und lassen sie es bei Raumtemperatur, vorzugsweise an einem dunklen Ort, für 7 bis 14 Tage fermentieren.

Inhaltsstoffe und Bedeutung:

– Stabilisierter Pilz- und Bakterienbestand.
– Brauner Zucker liefert Kohlenstoff, der als Energiequelle für die Mikroorganismen dient.

Ergebnis:

– IMO2 ist eine sirupartige Mischung, die die Mikroorganismen in Ruhe hält und einen süß-sauren Geruch aufweist. Es kann mehrere Monate haltbar gemacht werden und dient als Grundlage für die Vermehrung in IMO3.

IMO3: Vermehrung der Mikroorganismen

Herstellungsprozess:

1. Substratvorbereitung: Bereiten Sie ein Substrat aus Materialien wie Weizenkleie, Sägemehl oder einer Mischung aus beiden vor. Das Substrat sollte ausreichend Feuchtigkeit enthalten, dass es sich beim Drücken anfühlt wie ein ausgewrungener Schwamm.

2. Mischen mit IMO2: Fügen Sie der Substratbasis IMO2 im Verhältnis etwa 1:100 hinzu (1 Teil IMO2 zu 100 Teilen Substrat). Kneten Sie die Mischung gleichmäßig durch, sodass das IMO2 gut verteilt ist.

3. Fermentation: Legen Sie die Mischung auf einem sauberen, gut belüfteten Bereich aus, und decken Sie sie eventuell mit einem atmungsaktiven Material ab. Die Fermentation dauert etwa eine Woche. Die Mischung sollte regelmäßig durchmischt werden, um eine gleichmäßige Belüftung zu fördern und ein Überhitzen zu vermeiden.

Inhaltsstoffe:

– Eine stark vermehrte Anzahl an lokalen Mikroorganismen,
– Organisches Substratmaterial als Nährstoffbasis, das den Mikroorganismen als Nahrung dient und ihre Population steigert.

Ergebnis:

– Ein fermentiertes Substrat, reich an aktiven Mikroorganismen, das einen angenehmen erdigen Geruch haben sollte. IMO3 verwandelt sich in ein wertvolles Mikrobenpräparat, das für die Verbesserung des Bodens direkt genutzt werden kann.

IMO4: Anpassung an den spezifischen Boden

Herstellungsprozess:

1. Mischen mit lokalem Boden: Vermengen Sie IMO3 mit Erde aus dem Anbaugebiet im Verhältnis 1:1. Diese Mischung hilft dabei, die Mikroorganismen an die lokalen Bodenbedingungen und Nährstoffprofile anzupassen.

2. Weiterführende Fermentation: Legen Sie die gemischte Masse an einem belüfteten, schattigen Ort aus und lassen Sie sie etwa 5-7 Tage lang ruhen. Regelmäßiges Wenden sorgt für eine gleichmäßige Fermentation und verhindert Überhitzung.

Inhaltsstoffe:

– Angepasste Mikrobenpopulation, die zur spezifischen Bodenumgebung kompatibel ist,
– Organische Bodensubstanzen.

Ergebnis:

– IMOs, die für die spezifischen Bedürfnisse und Bedingungen Ihres Bodens maßgeschneidert sind, was ihre Effektivität im Anbaugebiet maximiert.

IMO5: Anreicherung mit Nährstoffen

Herstellungsprozess:

1. Nährstoffanreicherung: Mischen Sie IMO4 mit nährstoffreichen Zusätzen wie gut gereiftem Tiermist, Kompost oder Pflanzenresten. Diese Zusätze liefern zusätzliche Nährstoffe und verbessern die Biodiversität.

2. Endgültige Fermentation: Lassen Sie die Mischung erneut 1-2 Wochen ruhen, um die vollständige Integration der Nährstoffe und die Vermehrung der Mikroorganismen zu ermöglichen. Wie zuvor ist regelmäßiges Wenden wichtig.

Inhaltsstoffe:

– Reichhaltige Mikrobenpopulation,
– Organische Nährstoffe aus natürlichen Erweiterungen (z.B. Tiermist, Pflanzenreste),
– Lignin und andere komplexe organische Verbindungen, die das Wachstum und die Vielfalt der Mikroflora unterstützen.

Ergebnis:

– Ein hoch angereichertes mikrobielles Startpräparat, das direkt im Boden für maximale Fruchtbarkeit und Pflanzengesundheit verwendet wird. Es liefert lebenswichtige Nährstoffe und fördert eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft.

Anwendung von IMOs im Cannabisanbau

1. Förderung der Bodenmikroflora: Die Anwendung von IMO5 verbessert die Bodenstruktur und fördert ein lebendiges mikrobielles Ökosystem. Dies kommt speziell Cannabispflanzen zugute, die in reichhaltigen, gut durchlüfteten Böden optimal gedeihen.

2. Ertragsteigerung und Qualitätssicherung: Durch die Nutzung von IMOs wird die Aufnahme von Nährstoffen optimiert, wodurch das Wachstum und die Blüte von Cannabispflanzen gefördert werden. Dies führt zu höheren Erträgen und einer besseren Qualität der Blüten hinsichtlich ihrer Cannabinoid- und Terpenprofile.

3. Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit: Die auf natürlichen Prozessen beruhende Methode verringert die Notwendigkeit für synthetische Düngemittel und Pestizide, was zu einer umweltfreundlichen Praxis führt.

4. Stärkung der Pflanzenresistenz: Gesunde mikrobiologische Ökosysteme tragen zu robusteren Pflanzensystemen bei, die widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge sind, was die Notwendigkeit von chemischen Schutzmaßnahmen minimiert.

5. Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: IMOs können in verschiedenen Formen angewendet werden, sei es direkt in den Boden eingemischt, als Teil eines Kompostierungssystems oder verdünnt in einer Lösung für Blattdünger und Bodenapplikationen.

Zusammenfassung

Der Einsatz von IMOs aus dem KNF-System bietet eine tiefgehende und ganzheitliche Methode zur Unterstützung eines gesunden Bodens und Pflanzensystems. Von der Sammlung über die Vermehrung bis hin zur endgültigen Bodenanwendung tragen diese Stufen dazu bei, natürliche landwirtschaftliche Systeme zu stärken, die Qualität und Quantität der Ernte zu verbessern und den ökologischen Fußabdruck des Anbaus zu minimieren. Insbesondere im Cannabisanbau zeichnen sich IMOs durch ihre Fähigkeit aus, die Bodenfruchtbarkeit zu maximieren, die Pflanzengesundheit zu fördern und gleichzeitig nachhaltige Anbaumethoden zu unterstützen.