
Erkennung von Mehltau
1. Aussehen:
– Mehltau zeigt sich meist als weiße, pudrige Schicht auf den Blättern. Diese Schicht besteht aus Pilzfäden (Hyphen) und kann sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite der Blätter auftreten.
– Manchmal kann der Mehltau auch gelbliche Flecken oder eine graue Verfärbung oder sogar ein feuchtes Aussehen an den betroffenen Stellen zeigen.
2. Symptome an der Pflanze:
– Blattverfärbung: Die betroffenen Blätter können vergilben, und in schweren Fällen können sie absterben.
– Verzögertes Wachstum: Durch die Beeinträchtigung der Fotosynthese kann das Wachstum der Pflanzen gehemmt werden.
– Blütenbefall: In fortgeschrittenen Stadien kann Mehltau auch Blüten befallen, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Qualität und Menge der Ernte führt.
Ursachen von Mehltau
– Wetterbedingungen: Hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 20 und 30 °C fördern das Wachstum von Mehltau.
– Schlechte Luftzirkulation: Mangelnde Belüftung kann dazu führen, dass die Luftfeuchtigkeit ansteigt, was wiederum die Entwicklung von Mehltau begünstigt.
– Überdüngung: Ein Übermaß an Stickstoffdüngern kann das Wachstum von vegetativen Blättern fördern, was den Pilzen zusätzliche Nahrungsressourcen bietet.
– Schwache Pflanzen: Pflanzen, die durch Schädlinge, Krankheiten oder ungünstige Wachstumsbedingungen geschwächt sind, sind anfälliger für Mehltau.
Organische Bekämpfungs- und Vorbeugungsmethoden
1. Backpulver (Natriumbicarbonat):
– Wirkmechanismus: Backpulver wirkt alkalisch und kann das Wachstum von Mehltau hemmen, indem es die pH-Werte der Blätter ändert, was der Pilz nicht mag.
– Anwendung: Mischen Sie 1 Teelöffel Backpulver mit 1 Liter Wasser und fügen Sie einen Tropfen Spülmittel hinzu (als Emulgator). Sprühen Sie die Mischung alle paar Tage auf die betroffenen Pflanzen, insbesondere bei feuchtem Wetter.
2. Milchlösung:
– Wirkmechanismus: Milch enthält Enzyme, die die Sporen des Mehltaus abtöten können. Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt viele positive Erfahrungsberichte.
– Anwendung: Mischen Sie 1 Teil Milch (pasteurisiert) mit 2 Teilen Wasser und sprühen Sie die Lösung auf die betroffenen Blätter. Es ist empfehlenswert, öfter zu sprühen, insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit.
3. Wasserstoffperoxid:
– Wirkmechanismus: Wasserstoffperoxid kann als antimikrobielles Mittel wirken, indem es sowohl die Sporen des Mehltaus abtötet als auch die gesundheitlichen Bedingungen der Pflanze verbessert.
– Anwendung: Verdünnen Sie 1 Teil 3%iges Wasserstoffperoxid mit 10 Teilen Wasser und sprühen Sie die Lösung direkt auf die betroffenen Pflanzen. Es kann auch auf den Boden angewendet werden, um schädliche Bodenpilze zu reduzieren.
4. Knoblauch-Spray:
– Wirkmechanismus: Knoblauch hat natürliche fungizide Eigenschaften, die helfen können, Mehltau zu verhindern.
– Herstellung: Zerkleinern Sie 2-3 Knoblauchzehen und lassen Sie sie in 1 Liter Wasser über Nacht ziehen. Abseihen und zur Bekämpfung direkt auf die betroffenen Pflanzen sprühen.
5. Teebaumöl:
– Wirkmechanismus: Teebaumöl hat starke antifungale Eigenschaften und kann die Ausbreitung von Mehltau effektiv verhindern.
– Anwendung: Mischen Sie 1 Teelöffel Teebaumöl mit 1 Liter Wasser und einem Tropfen Spülmittel. Sprühen Sie die Lösung alle 5-7 Tage auf die Pflanzen.
6. Fungizide auf biologischer Basis:
– Produkte: Es gibt spezielle biologische Fungizide, die natürliche Inhaltsstoffe wie Bacillus subtilis und andere nützliche Mikroben enthalten.
– Wirkmechanismus: Diese biologischen Fungizide arbeiten, indem sie konkurrierende Mikroorganismen im Boden und auf den Pflanzen fördern und Pathogene wie Mehltau unterdrücken. Sie können auch die Gesundheit der Pflanze verbessern.
– Anwendung: Folgen Sie den Anweisungen des Herstellers zur Verdünnung und Anwendung. Diese Produkte sind in der Regel als Sprays oder Pulvermischungen erhältlich.
Präventionsmaßnahmen
1. Optimierung der Umweltbedingungen:
– Luftzirkulation: Stellen Sie sicher, dass Ihre Pflanzen ausreichend Platz haben und dass die Luft zirkulieren kann. Dies ist besonders wichtig in dicht bewachsenen Bereichen.
– Belüftung: Verwenden Sie Ventilatoren oder Belüftungssysteme, um die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren und Mehltau vorzubeugen.
2. Vermeidung von Überwässerung:
– Bodenfeuchtigkeit: Achten Sie darauf, dass der Boden nicht ständig nass bleibt, da hohe Feuchtigkeitswerte Mehltau begünstigen können. Lassen Sie die oberste Schicht des Bodens zwischen den Bewässerungen antrocknen.
3. Richtige Düngung:
– Ausgewogene Düngung: Überdüngung, insbesondere mit Stickstoff, kann das Wachstum von vegetativen Blättern fördern. Verwenden Sie eine ausgewogene Düngemittelstrategie, die auf die spezifischen Nährstoffbedürfnisse Ihrer Pflanzen abgestimmt ist.
4. Regelmäßige Inspektionen:
– Überprüfen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf erste Anzeichen von Mehltau. Je früher Sie Anzeichen bemerken, desto einfacher kann die Behandlung sein.
– Achten Sie besonders bei Veränderungen in der Umgebung wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit auf die Pflanzen.
5. Vorkehrungen bei Pflanzenwechsel:
– Stellen Sie sicher, dass Sie keine befallenen Pflanzen (oder Reste davon) in neue Anbaubereiche einführen und dass Töpfe sowie andere Materialien desinfiziert sind, um die Ausbreitung des Mehltaus zu vermeiden.
6. Verwendung von resistenten Sorten:
– Züchtung: Wenn möglich, wählen Sie Cannabissorten, die bekanntermaßen widerstandsfähiger gegen Mehltau sind. Fragen Sie lokale Züchter oder Gärtnereien nach geeigneten Sorten.
Fazit
Mehltau kann ein erhebliches Problem für Cannabispflanzen darstellen, aber mit der richtigen Vorgehensweise lässt er sich effektiv erkennen, behandeln und verhindern. Indem Sie gesunde Anbaubedingungen schaffen und frühzeitig auf Anzeichen von Mehltau reagieren, können Sie das Risiko eines Befalls minimieren.
Organische Bekämpfungsmethoden wie Backpulver, Milchlösungen, Wasserstoffperoxid und Teebaumöl bieten viele Möglichkeiten, das Problem anzugehen, ohne chemische Rückstände zu hinterlassen. Kombinieren Sie diese Behandlungsmethoden mit präventiven Maßnahmen, um langfristig gesunde und produktive Cannabispflanzen anzubauen. Achten Sie auf eine gute Pflege, regelmäßige Kontrollen und die Bereitstellung einer optimierten Wachstumsumgebung, um das Risiko von Mehltau zu verringern.